Archiv der Kategorie: Geschichte

75 Jahre GG – Diese Schlagzeile ging auch an der Klasse 9a nicht vorbei!

Am 23. Mai 2024 feierte unser Grundgesetz in Deutschland seinen 75. Geburtstag. Um diesen Anlass auch innerhalb des Schulalltages und im Rahmen der Werte- und Demokratieerziehung an unserer Schule gebührend zu achten, hat sich die Klasse 9a der Zentralschule Adorf kurzfristig ein kreatives Unterrichtsprojekt mit ihrer Gemeinschaftskunde-Lehrerin überlegt.

Denn alle waren sich sehr schnell einig: Wenn es schon ein „Buch“ gibt, das die Freiheit, Sicherheit und den Frieden für sie selbst, ihre Familien, Freunde, Klassenkameraden und jeden einzelnen Menschen in unserem Land schützen möchte, und das schließlich unsere Demokratie bewahrt, kann es doch eigentlich nur ein „gutes Buch“ sein. Dieses Werk verdient es, gelesen zu werden und sich erneut damit auseinanderzusetzen. Gesagt – getan!

Wohlwissend, dass sich zu einem solch einschlägigen Ereignis doch genügend Material finden ließe, fingen Schüler und Schülerinnen fleißig an, wiederholt im GG zu lesen, in Tageszeitungen sowie im Internet nach aktuellen Artikeln zu recherchieren, Material zu sammeln und gemeinsam zu sichten. Daran anknüpfend wurden in Kleingruppen dazu mehrere – wirklich tolle und anschauliche – Plakate erstellt. Ziel ist es noch, diese schließlich zu einer gemeinsamen, großen Collage zusammenzuführen und im Schulgebäude an einem angemessenen Platz auszuhängen.

Klasse 9a, Zentralschule Adorf

Auf den Spuren der Geschichte

Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes der Klassenstufe 8 wird das Thema Nationalsozialismus und die damit verbundenen Verbrechen an Menschen behandelt. Wie mittlerweile schon zu einer Tradition geworden, führen wir jedes Jahr eine Exkursion zu der KZ Gedenkstätte Flossenbürg durch. Am 23.5.24 war es wieder soweit und die Klasse 8 der Zentralschule Adorf/V. erhielt in einer zweistündigen Führung Informationen über die Geschichte des Lagers, welches von 1938-1945 bestand. Sehr eindrucksvoll wurden Einzelschicksale von den Häftlingen geschildert. Von den einst 100000 Häftlingen wurden 30000 getötet. Vernichtung durch Arbeit war für die Nationalsozialisten an der Tagesordnung. Die Inhaftierten wurden zur Zwangsarbeit im hiesigen Steinbruch herangezogen, wo unter unmenschlichen Bedingungen Granit abgebaut wurde. Bei Minusgraden im Winter, in glühender Hitze im Sommer und mit nur einem kleinem Stück Brot sowie einem Becher dünnem Kaffee galt es, einen langen Arbeitstag durchzuhalten. Für die Schülerinnen und Schüler gilt es nun, das Erlebte zu verarbeiten und aus der Geschichte zu lernen.

C. Langer/ S. Dölling

Besuch von Zeitzeugen des Holocaust an der Zentralschule Adorf

Besuch von Zeitzeugen des Holocaust an der Zentralschule Adorf

Am 30. August 2023 besuchten uns, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a der Zentralschule Adorf, vier Zeitzeugen des Holocaust. Begleitet wurden sie u. a. von Frau Alla Omlechenko sowie Frau Halyna Alekseienko. Das Wort „Holocaust“ kommt aus dem Griechischen, bedeutet „völlig verbrannt“ und beschreibt die bewusste Judenvernichtung. Der Holocaust ging von 1933 bis 1945 und forderte ca. sechs Millionen Opfer. Würde man für jedes Opfer eine Schweigeminute einlegen, wäre es ein halbes Jahr lang still. Heute leben ca. 143.000 Menschen, die die Judenverfolgung überlebt haben, in Israel, manche davon sind über 100 Jahre alt.

Einer der Zeitzeugen ist Victor Ginzbursky, auch Victor Gin genannt  (geboren in Belarus). Heute ist er 84 Jahre alt. Zu dem Zeitpunkt als sein Vater am 21. Juni 1941 wegen der Arbeit wegging, war Victor gerade einmal zwei Jahre alt, sein Bruder vier Jahre alt und er sah seinen Vater drei Jahre nicht. Der Zweite Weltkrieg begann am 1. September 1939, zwei Jahre später flüchtete Victor mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder ein halbes Jahr lang nach Gomel, dabei legten sie 645 km zu Fuß zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Juden schon verfolgt und vernichtet. Daraufhin gingen sie zum Bahnhof und nahmen den Zug nach Orjol. Sie wurden durch ein Fenster in einen Pferdewagon geworfen. Nach zwei Tagen Fahrt kamen sie in der Stadt an und lebten dort für zwei Jahre. Ihre Mutter hing ihnen jeweils eine Kette mit Kreuzanhänger (Kruzifixe) um und vernichtete alle Dokumente, um anonym zu bleiben. Victors Mutter arbeitete hart als Haushaltshilfe, doch das Geld reichte weder für genügend Nahrung noch eine warme Wohnung. Orjol wurde von der deutschen Wehrmacht besetzt, die dort alle Juden in ein Loch getrieben hatte, und erst nach zwei Tagen befreite sie die Rote Armee. Als der Krieg dort endete, war Victor schon fünf Jahre alt, und er und seine Familie trafen seinen Vater in St. Petersburg endlich wieder. Dort lebten sie dann weiter, Victor beendete seine Schule, wurde Ingenieur und unterrichtete abends Literatur. Nebenbei schrieb er Gedichte und bis heute über 500 Lieder. Victor Gin lebt nun seit über 30 Jahren in Israel. Alles, was er uns an diesem Tag berichtet hat, wurde ihm selbst von seiner Mutter erzählt, da sein Gehirn während des Krieges wie ausgeschaltet war, weil er noch sehr jung gewesen ist.

Unter den Zeitzeugen befand sich auch Lyudmyla Smogorzhevsky. Sie war Lehrerin, ist heute 83 Jahre und zum Zeitpunkt des Krieges erst 11 Monate alt gewesen. Zu Beginn des Krieges wurde ihr Vater einberufen und ihre Mutter flüchtete mit ihren Kindern nach Luhansk. Ihr Eigentum wurde gestohlen und sie erlebten vier schwere Jahre in der Stadt, aber ohne Krieg.  Ihre Wohnung dort war sehr klein, kalt und sie mussten sich von Resten ernähren. Jeden Tag schauten die Kinder durch die Fenster des Hauses, um nachzusehen, ob ihre Freunde noch am Leben sind. Viele Leute in der Nachbarschaft hatten starke körperliche und psychische Schäden, zum Beispiel redete eine Nachbarin mit ihrer Pflanze, weil sie sonst keinen Sozialkontakt hatte. 30 Jahre später besuchte sie mit ihrem jetzigen Mann, Vladyslav Smogorzhevsky, den sie mit 22 kennenlernte, Luhansk.

Abschließend hat Oleksandr Mazhbits über seine Erlebnisse berichtet. Sein Vater wurde am 22. Juni 1941 eingezogen und am 29. Juni wurde Oleksandr geboren. Derzeit ist er 82 Jahre alt. Sein Vater hatte nie erfahren, dass er einen Sohn hat. Am 8. Juli marschierte die Wehrmacht von Deutschland ein, um die Juden zu vernichten. Durch eine deutsche Krankenschwester überlebten Oleksandr und seine Familie. Alle Juden wurden mit dem Davidstern ausgezeichnet und in Ghettos getrieben. Dort, wo Oleksandr geboren wurde, war das größte Todeslager im Norden der Ukraine. Allein 400 Menschen aus der Stadt wurden dort vernichtet. Am 22. Februar 1942 kam der Befehl, alle Juden zu töten. Daraufhin wurden viele Menschen, darunter 200 Kinder, an den Fluss getrieben, ertränkt und totgeschlagen, sodass sie unter der vereisten Oberfläche davontrieben. Im März 1944 wurde die Ukraine durch die Rote Armee befreit, 300 Juden und 150 Kriegsgefangene überlebten.

Vor nicht allzu vielen Monaten wurden russische Bürger befragt, wen sie statt Putin an der Macht haben wollen. Das Ergebnis war, dass 64% für Stalin gestimmt haben. Das ist dasselbe, als würden die Deutschen Hitler wieder an der Macht haben wollen. Daher muss unsere Gesellschaft umso eindringlicher noch einmal darauf aufmerksam gemacht werden, wie gesegnet wir alle sind. Wir haben das Privileg, heute in Frieden leben zu dürfen und sollten es schützen und achten. Leider gibt es sogar heute noch Konzentrationslager in Russland, Nordkorea, Vietnam und Kuba. Es gibt immer weniger Zeitzeugen, deshalb müssen wir ihnen zuhören und das, was wir erfahren dürfen, auch weitererzählen. Die Geschichte muss in Erinnerung bleiben und darf nie vergessen werden, damit sich so etwas Schreckliches nicht wiederholt. Schockierend ist, dass Ähnliches nur 1000 km von hier passiert und daher schlimme Realität ist. Aufgrund dieser Ereignisse tragen viele Juden ein rotes Wollarmband, da es für die Verbindung zu Gott und Schutz steht.

geschrieben von Schülerinnen der Klasse 10a

Auf den Spuren der Vergangenheit

Die Klassen 10a und 10b der Zentralschule Adorf hatten am 14. November die Möglichkeit, im Rahmen des Geschichtsunterrichts das Konzentrationslager Flossenbürg zu besuchen.

Frau Sailer und Herr Hess führten uns während eines zweistündigen Rundgangs durch das Gelände und das Museum bis hin zum Krematorium. Beide schilderten sehr anschaulich, wie grausam die Insassen dort gequält wurden, in welch ständiger Angst sie dort lebten und wie sie sich schließlich innerhalb kürzester Zeit zu Tode schuften mussten. All dies gab uns sehr zu denken. Unsere Fragen wurden von den beiden Gruppenleitern ausführlich und informativ beantwortet.

Am Ende dieses Ausfluges hat jeder etwas von der Reise in die schreckliche Vergangenheit mitgenommen und sich damit tiefgründig auseinandergesetzt.

Tag der offenen Tür an der Zentralschule

Am 7.10.2022 fand am Nachmittag endlich wieder der Tag der offenen Tür an unserer Schule statt, den viele Interessierte wahrnahmen. Es gab ja auch viel zu entdecke!  In Physik und Informatik fanden Experimente statt, in Kunst konnte man kleine Stoffbeutel oder Leinwände bemalen, in der Turnhalle standen verschiedene Bewegungsangebote auf dem Programm. Besucher konnten sich auch über die verschiedenen Fächer, die Ganztagesangebote, die Schulsozialarbeit, Berufsorientierung und die Klimaschule informieren.

Schön, dass so viele den Weg in unsere Schule gefunden haben. Es war ein gelungener Nachmittag!

Von wegen Film und Fernsehen bilden nicht

Im Rahmen der „Schulkinowochen Sachsen“ besuchte die Klasse 9b der Zentralschule Adorf am 12. Mai 2022 das Malzhaus in Plauen. Um rechtzeitig zum Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ vor Ort zu sein, ging es bereits vor 7:00 Uhr mit dem Zug nach Plauen und nach einem Spaziergang weiter Richtung Malzhaus. Dort verwandelte sich der Kinosaal für zwei Stunden zum Klassenzimmer. Gespannt verfolgten die Schüler die Adaption des Romans von Judith Kerr, der von einer jüdischen Familie handelt, die vor den Nazis aus Berlin fliehen muss. Anschließend fanden sich die Schüler zu einem regen Austausch vor dem Malzhaus zusammen, vor allem um die Frage zu klären, was es denn nun eigentlich mit dem rosa Kaninchen auf sich hatte. Eine Antwort darauf wird es an dieser Stelle aber nicht geben, sondern nur eine Empfehlung der Klasse: Film selbst anschauen!

„Im Blickwinkel junger Augen“

Nach langer Corona-Pause konnten die Klassen 8a und 8b der Zentralschule Adorf endlich wieder einen Schulausflug machen. Zum Abschluss eines weiteren verrückten Schuljahres ging es nach Plauen in die Altstadt. Beim Rundgang „Plauener Geschichte im Blickwinkel junger Augen“ wurden die Schüler und Schülerinnen an verschiedenen historischen Stationen vorbeigeführt und lernten viel Spannendes über die geschichtsträchtige Stadt Plauen. Dass unsere Jugendlichen dabei auch zu Schlaufüchsen werden konnten, bewiesen sie durch allerlei kluge und richtige Antworten beim abschließenden Wissensquiz. Hierbei wurden Fragen zu Einwohnerzahlen, wichtigen Daten der Geschichte oder berühmten Persönlichkeiten und Gebäuden Plauens gestellt. Dass sich einige Schüler sogar gemerkt haben, wie hoch der Rathausturm ist (er ist übrigens 64m hoch…) und am Ende der Führung erklären konnten, was das Wort „Neorenaissance“ bedeutet, spricht eindeutig für unsere Kinder. Reichlich neue Erkenntnisse machten schließlich auch hungrig. Zum Glück hatten die Schüler und Schülerinnen noch genug Freizeit zur Verfügung, um sich stärken und während eines kurzen Shoppingausfluges austauschen zu können.

Welche Stationen im Detail besucht wurden, wollten die Kids an dieser Stelle übrigens nicht verraten, denn deren Empfehlung lautet: „Besuchen sie die Stadt Plauen und lassen sie sich selbst einmal in die Geschichte unserer Region entführen!“

S.E.S.